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epd Niedersachen-Bremen vom 8. Februar 2005

 

Kratz-Ritter für Schrift über Synagogen-Mahnmal geehrt
Göttingen (epd). Für eine Schrift über das Göttinger Synagogen-Mahnmal hat die Publizistin Bettina Kratz-Ritter einen Preis der in Göttingen ansässigen Alexanderstiftung erhalten. Die Stiftung fördert seit 1989 jährlich journalistische Arbeiten aus der Heimat- und Geschichtsforschung in Südniedersachsen, wie sie dem epd am Dienstag mitteilte. In ihrer Arbeit dokumentiert Kratz-Ritter die Geschichte des Mahnmals und den Umgang der Bevölkerung mit ihm.

 Das Mahnmal ist eine Metallskulptur des italienischen Künstlers Corrado Cagli, die die Form des Davidsterns variiert. Es wurde 1973 eingeweiht und erinnert an die 1938 von den Nationalsozialisten zerstörte Synagoge. Jedes Jahr am 9. November finden an dem Ort Gedenkfeiern statt. Es sei ihr ein besonderes Anliegen, dass das Mahnmal von den Göttinger Bürgern aufgesucht, in das Alltagsgespräch einbezogen und dadurch lebendig erhalten werde, sagte die Autorin. Die prämierte Broschüre „Das Göttinger Mahnmal am Platz der Synagoge“ ist im Städtischen Museum erhältlich.

 Die promovierte Philologin und freie Verlagslektorin Kratz-Ritter ist im Ehrenamt Vorsitzende der Göttinger Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Sie erhielt den mit 500 Euro dotierten dritten Preis. Der erste Preis mit 1.300 Euro ging an Christian Mühlhausen, der zweite mit 1.000 Euro an Matthias Heinzel. Die beiden Journalisten wurden für Beiträge über die Deutsche Bahn ausgezeichnet. Kratz-Ritter erhielt bereits 2003 einen Preis für eine Arbeit über den Nazi-Gegner Konrat F. Ziegler.

 Der Alexanderpreis geht auf den Göttinger Journalisten Wolfgang Alexander (1926-1988) zurück. Er hatte kurz vor seinem Tod verfügt, aus seinem Vermögen eine Stiftung zu gründen und jährlich Preise zu verleihen.

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