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Göttinger Tageblatt vom 14. Februar 2003

 

Verleihung des Alexanderpreis

Aus der Laudatio von Dr. Achim Block:

 

„Die Jury fand diesen Beitrag hervorhebenswert, weil er nicht nur inhaltlich die Erinnerung an einen aufrechten Mitbürger wiederbelebt, sondern auch, weil er in der verzögerten, zögerlichen Rehabilitation eines Nationalsozialisten-Gegners ein Stück doch erschreckender Nachkriegsgeschichte andeutet ... (und) weil der Beitrag in einer klaren Sprache gefasst ist, nicht beschönigend, nicht larmoyant anklagend, sondern schlicht zutreffend.

Frau Dr. Kratz-Ritter erhält den diesjährigen 2. Preis der Alexander-Stiftung, dotiert mit 1000 Euro. Wir gratulieren!“

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Laubhüttenfest 2003 wurde das Preisgeld dem Vorsitzenden der Jüdische Gemeinde Halrald Jüttner offiziell übergeben.
Sie sei dankbar, dass es in Göttingen wieder eine feste jüdische Adresse gebe, die ein offenes Haus führe. „Diese dargebotene Hand ergreifen wir gern“, sagte Kratz-Ritter; „allerdings wollen wir heute, am Laubhüttenfest, nicht mit leeren Händen kommen: Ich habe einen Scheck dabei.“
Die Vorsitzende ist sich sicher, im Sinne ihres Vor-Vorgängers Konrat Ziegler zu handeln: „Er würde sich sehr freuen, wenn er sehen könnte, wie es jetzt wieder bergauf geht mit der neu belebten Jüdischen Gemeinde in Göttingen!“
Die Jüdische Gemeinde, deren Synagoge in der so genannten „Reichspogromnacht“, am 9. November 1938, zerstört worden war, ist nach jahrelanger Suche nun dabei, sich ein Gemeindezentrum in der Angerstraße aufzubauen, und ist dringend auf Spenden angewiesen.

 


Die Vorsitzende der chr.-jüd. Gesellschaft überreicht dem Vorsitzenden
der Jüdischen Gemeinde einen Scheck mit dem Preisgeld.

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